Schreibblockade lösen - so funktioniert's mit einem einzigen kleinen Trick

von Tanja Dietrich
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Schreibblockade lösen - so funktioniert's mit einem einzigen kleinen Trick

Im Internet findest du unzählige Tipps dafür, wie du Schreibblockaden überwindest. Aber gibt es einen Trick, der tatsächlich funktioniert, wenn du einen Text schreiben willst. Ich erkläre dir in diesem Artikel Schritt für Schritt, wie du deine Schreibblockade lösen kannst.

Lies aber zuerst den nächsten Abschnitt. Denn wenn du verstehst, weshalb der Trick funktioniert, klappt es gleich noch besser.

Wie entsteht eine Schreibblockade

Was dich bei einer Schreibblockade lähmt - das kannst du überall lesen - sei Angst: Angst zu versagen, Angst nicht gut genug zu sein und so weiter.

Ich denke, es ist viel einfacher.

Der Auslöser der Schreibblockade besteht darin, dass die Aufgabe zu gross und deshalb das Ziel zu weit entfernt ist. Das ist wie beim Wandern. Wenn du nicht weisst, wohin du laufen sollst, bleibst du erst mal stehen und versuchst dich zu orientieren.

Die Lösung für dieses Problem ist einfach:

Mach die Aufgabe kleiner!

Wir machen das ja dauernd und automatisch im Leben. Als ich zum Beispiel erfuhr, dass ich für den Master in Biologie erstmal eine Chemie-, eine Physik- und eine Mathe(!)-Prüfung bestehen musste, verdrängte ich das sofort.

Ganz ehrlich, sonst hätte ich den Uni-Abschluss in Biologie nie gemacht. Stattdessen habe ich mich einfach für das erste Semester eingeschrieben und bin am ersten Tag zur Uni gefahren. «Mal schauen», dachte ich.

Ein Jahr später hatte ich zu meiner eigenen Überraschung die Chemieprüfung problemlos bestanden und genügend Selbstvertrauen gewonnen, mich an die Matheprüfung zu wagen. Ich schaffte die Prüfung mit Ach und Krach. Also machte ich Schritt für Schritt weiter und lernte immer auf die nächste Semesterprüfung, bis ich den Master in der Tasche hatte.

Obwohl mir zu Beginn das Ziel (vor allem wegen der Mathe-Prüfung) unerreichbar schien, habe ich es geschafft. Warum?

Weil ich mich selbst überlistet und mein grosses Ziel (den Master in Biologie) in kleine Unterziele (die Semesterprüfungen) aufgeteilt habe.

Genau das tust du mit deinem Blogartikel auch.

Schreibblockade überwinden mit einem einzigen Tipp

Wer «Schreibblockade lösen» googelt, findet unzählige Artikel, die sich mit den «15 Tipps» oder «34 einfachen Tipps, wie du deine Schreibblockade lösten kannst», übertrumpfen.

Mir ist das zu viel. Von so vielen Tipps bekomme ich eine Schreibblockade 😉.

Deshalb gebe ich dir hier genau einen einzigen Tipp.

Ich gehe davon aus, dass du das Thema für deinen Blogartikel gefunden hast. Wenn das nicht der Fall ist, dann lies zuerst die Regeln für den erfolgreichen Blog mit Evergreen Content.

Jetzt willst du mit Schreiben loslegen:

Vergiss den ganzen Artikel, den du zu schreiben hast. Wende die SPLIT-Methode an und unterteile die grosse Aufgabe in 11 kleine Aufgaben.

Die Aufgaben machst du derart klein, dass du das nächste Ziel problemlos erreichst.

Für deinen nächsten Schreibstau habe ich dir das Blogartikel-Schreiben in 11 kleine Unterziele aufgeteilt.

Hier sind deine 11 Schritte der SPLIT-Methode für Blogartikel:

Schreibblockade überlisten - in 11 kleinen Schritten

Konzentriere dich immer auf nur auf einen Schritt. Es ist egal, ob du alle Schritte in zwei Tagen durcharbeitest oder ob du drei Monate dafür brauchst:

Arbeite die Schritte einen nach dem anderen ab.

1. Schritt: Fokussiere dich

Schreib das Thema deines Artikels in 1–3 Wörtern (Keyword) oben auf dein Blatt. Also zum Beispiel: «Chilipflanze überwintern», «Schreibblockade lösen», «Beste Reisezeit Bretagne».

Ab jetzt ist es nicht mehr dein Ziel, einen Blogartikel zu schreiben, sondern den nächsten Schritt, die nächste kleine Aufgabe, zu erledigen.

2. Schritt: Recherchiere eine Stunde im Internet und erstelle eine Liste

Zuerst gibst du das Keyword ins Google-Suchfenster ein.

  • Lies nach, was andere bereits über das Thema geschrieben haben.
  • Mach eine Liste mit den besten Ideen.
  • Überlege dir, was in diesen Artikeln fehlt und liste diese Punkte ebenfalls auf.

Jetzt hast du deinen Kopf und das Blatt voller Ideen.

3. Schritt: Lege eine provisorische Überschrift für den Blogartikel fest

Formuliere aus dem Keyword eine Überschrift als Arbeitstitel. Mach das ganz spontan. Du wirst sie später wieder ändern.

4. Definiere die Untertitel

Nimm deine Liste und fasse ähnliche Unterthemen zusammen.

Schreibe für jedes Unterthema einen Untertitel und bring die Untertitel in eine logische Reihenfolge.

Erst jetzt beginnst du den Text zu schreiben!

5. Formuliere das Problem

Im ersten Abschnitt beschreibst du, welches Problem dein Artikel löst. Versetze dich in den Leser hinein und beschreibe anschaulich die Situation, in der sich die Person befindet, bevor und nachdem sie den Artikel gelesen hat.

6. Schreibe Schritt für Schritt

Schreibe unter jeden Untertitel einen Text zum jeweiligen Unterthema – einen nach dem anderen. Achtung: Du kannst dich von den Texten, die du gelesen hast, inspirieren lassen. Aber du schreibst nicht ab!

7. Erstelle Auflistungen, wo es geht

Gehe die Abschnitte unter jedem Untertitel durch. Prüfe, an welchen Stellen es sinnvoll ist, Teile davon als Liste zu formulieren. So ähnlich wie diese Auflistung mit den 11 Schritten, die du gerade liest.

Etwas gefunden? Gliedere diesen Textteil in Stichpunkte.

8. Schreibe das Fazit

Fass im Fazit die wichtigsten Aspekte des Artikels zusammen.

9. Fordere deine LeserInnen auf

Sag am Schluss klar, was du dir von deiner Leserin wünschst. Z.B., dass sie den Newsletter abonniert, dein Freebie herunterlädt oder dich anruft.

10. Schreibe 10 mögliche Überschriften für deinen Blogartikel

Überlege mit welchen Worten deine Leser nach dem Thema suchen. Lass dich bei deinen Überschriften davon inspirieren, was Google als Autovervollständigung anzeigt, wenn du dein Keyword eingibst.

Schaue welche Titel Artikel zu dem Keyword haben, die ganz oben in der Google Suchresultaten angezeigt werden.

Für Fortgeschrittene gibt es Tools. Hier findest du eine Liste meiner Lieblingstools.

11. Überarbeite den Text, aber nicht sofort!

Lass deinen Text jetzt mindestens einen Tag oder sogar eine Woche ruhen und schaue dann mit frischem Blick auf den ganzen Artikel.

  • Streiche was doppelt oder überflüssig ist. Beispielsweise durch das Streichen von Adjektiven kannst du deinen Schreibstil verbessern.
  • Ergänze was fehlt, damit deine Leserin keinen anderen Artikel zu deinem Thema lesen muss.
  • Lies meine 33 Schreibtipps durch und geh dann nochmals über den Text.
  • Wähle die beste Überschrift aus deinen 10 Varianten aus.
  • Gliedere den Text: Setze wichtige Wörter fett, mach viele Abschnitte, sodass der Text auch auf dem Handy keine Textwüste ist.
  • Lass den Text nochmal liegen und wiederhole Schritt 11 (Ich wiederhole Schritt 11 sogar mindestens 5 mal).

So! Jetzt ist dein Blogartikel fertig. Das Beste an dieser Methode:

Wenn du deinen ersten Blogartikel auf diese Weise Schritt für Schritt erstellt hast, fällt dir der nächste Artikel schon wesentlich leichter!

Je öfter du mit der SPLIT-Methode vorgehst, desto mehr trainierst du dein Hirn darauf, nicht mehr an die grosse Aufgabe zu denken, sondern nur an das nächste machbare Ziel. Mit der Zeit geht das Schreiben ganz von allein, ohne dass sich Blockaden einstellen.

Schreibblockade überwinden

Hast du es versucht und es funktioniert trotzdem noch nicht?

Vielleicht fühlst du dich vor einem leeren Worddokument wie vor einem leeren Blatt in der Schule? Du fürchtest dich vor Kritik, bevor du überhaupt angefangen hast. Die SPLIT-Methode sollte dir auch bei diesem Problem helfen.

Vielleicht brauchst du aber noch einen kleinen Extra-Schubs.

Dann trainierst du am besten deinen Schreibmuskel. Hier bekommst du einfache Übungen dazu:

5 hilfreiche Übungen im Alltag gegen Schreibblockaden

  1. Schreib wie du sprichst. Versuch nicht schön zu formulieren, auch wenn dir das richtige Wort nicht in den Sinn kommt. Du findest, dass es unbeholfen klingt oder nicht den Kern der Sache trifft, egal, schreib es auf. Du kannst es später immer noch ändern. Hauptsache du schreibst!
  2. Lies was du in die Finger kriegst, schreiben lernt man beim Lesen.
  3. Sprich! Erzähle jemanden, worüber du schreiben willst.
  4. Schreib! Denn schreiben lernt man beim Schreiben. Schreibe, soviel es geht. Manchmal liegt es einfach daran, dass du keine Übung hast. Wenn du nach 10 Jahren wieder mit joggen anfängst, geht dir am Anfang auch schnell die Puste aus.
  5. Mach etwas anderes. Spaziere eine Runde um den Block, streichle deinen Hund. Vielleicht ist heute einfach nicht dein Tag. Mir geht es auch manchmal so.

Andere Ursachen für Schreibblockaden

hier kommen die 3 häufigsten Ursachen, wenn es partout nicht klappen will – und die Lösung dafür.

1. Das Thema ist zu gross

Die Lösung: Nimm stattdessen ein Unterthema des Themas, das du ursprünglich gewählt hast als Hauptthema.

Einen Artikel von 2000 Wörtern über «Kindererziehung» wirst du kaum zu Stande bringen. Darüber kannst du mehrere Bücher schreiben und wirst nicht fertig. Tust du es trotzdem, wird der Artikel so allgemein, dass er niemandem weiterhilft.

Schreib lieber einen Artikel «Kind erziehen, ohne zu schreien». Dabei kannst du Leserinnen, die das Problem haben, dass sie mit ihren Kindern schnell die Nerven verlieren, Tipps geben, die wirklich weiterhelfen.

2. Du weisst zu wenig über das Thema

Natürlich musst du nicht alles auswendig im Kopf haben, worüber du schreibst. Aber du solltest so viel wissen, dass du erkennst, was zum jeweiligen Thema relevant ist, wissen, wo du die nötigen Informationen findest und ob sie glaubwürdig sind.

3. Du schreibst für deine Fachkollegen

Die Lösung: Schreib stattdessen für deine Kunden. Viele Menschen glauben, dass sie sich blamieren, wenn sie einfach und verständlich schreiben. Willst du mit deinem Blog Fachkollegen beindrucken? Das wird nix! Schreib immer für deine Kundinnen und Kunden.

Fazit

Hast du eine Schreibblockade und weisst nicht wie überwinden?

Vergiss als Erstes den Gedanken, dass «Angst» die Ursache ist. Du musst nicht erst deine Blockaden therapieren, bevor du schreiben kannst.

Auch du kannst es – mit einem kleinen Selbstüberlistungstrick, der SPLIT-Methode:

  1. Unterteile dein Vorhaben in kleine Aufgaben.
  2. Mach sie so klein, dass du sie problemlos in einem Schritt bewältigen kannst.
  3. Um einen Blogartikel zu schreiben, nimmst du meine 11 kleinen Schritte, die oben aufgelistet sind.

Und was tun, wenn dir nichts in den Sinn kommt und du den Einstieg nicht findest?

Hier gibt es  zum Schluss einen zweiten Trick:

Fang einfach an zu schreiben, egal was.

Schreib, woran du gerade denkst, dass dir leider nichts in den Sinn kommt, dass du noch die Wäsche aufhängen musst oder dass deine junge Katze leider gerade auf dem Teppich Pipi gemacht hat.

Schreib, bis dir der erste Funke zu deinem Thema in den Sinn kommt. Und schreib den auf.

Leg jetzt los mit dem ersten Schritt. Jetzt gleich!

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Tanja Dietrich
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Tanja Dietrich unterstützt Selbständige, Organisationen und Kleinunternehmer dabei, online Kunden zu finden. In ihren Blogartikeln bekommst du konkrete Tipps und erfährst, wie du es schaffst mit Content-, E-Mail- und Facebook-Marketing online sichtbar zu werden.

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Ich bin Tanja, Online-Coach für Sichtbarkeit im Internet. In diesem Blog findest du jede Menge Tipps für deine Internetpräsenz.
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